
Geschafft! Die längste Dusche meines Lebens habe ich in Berlin nach 3:39:33 Stunden beendet. Die 45 Minuten vor dem Start hinzugerechnet, die für Kleiderabgabe, Weg zum Startblock und Warten auf den Rennbeginn hinzukamen, hätten mir eigentlich Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen wachsen müssen…
Dazu 12 Grad Lufttemperatur und ein dezenter, aber spürbarer Wind… Das alles nach gerade halbwegs überstandenem Schnupfen. Toi, toi, toi, dass sich das nicht rächt…
Aber was sind denn das schon wieder für sonderbare Gedanken?!
Yeah! Ich bin ein Berlin-Marathon-Finisher! Trotz aller schlechten Vorzeichen ging es beim Lauf wirlich prima. Die gute Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Und sicher wäre sogar eine Zeit und 3:35 Stunden möglich gewesen, wäre der erste Teil der Strecke nicht der reinste Hindernis-Rudellauf gewesen. Zwar waren die Startblocks nach Leistungsvermögen sortiert. Aber ich vermute, dass 10000 der 15000 Mitstarter in unserem Block entweder nicht gut drauf waren, oder geschummelt haben.
70000 Menschen waren angeblich an der Strecke. Samba in der Stadt, trotz des Dauerregens. Und eine Besichtigungstour der besonderen Art war es sowieso. Besonders toll die letzten 500 Meter, die unter Jubel auch durch das Brandenburger Tour führten.
Aber auch die 41,6 Kilometer davor hatten es in sich. Zuschauer haben erzählt, dass über dem großen Läuferpulk eine wahre Dunstwolke zu sehen war. Und auf der Strecke gab es tatsächich gefühlt fünf Grad Temperaturunterschied, je nachdem, ob man außen oder innen im Pulk lief. Dieses besondere Herdenerlebnis war angesichts der 41000 Starter jedenfalls bis wenige Kilometer vor dem Ziel nicht zu vermeiden. Besonders spaßig, wenn sich plötzlich die Menge vor riesigen Pfützen teils in panikartigen Ausweichbewegungen teilte…
Am Ende also wieder ein sehr schöner gemeinsamer Zieleinlauf mit meinem Laufpartner Christoph. Platz 8409 im Gesamtklassement. 1543 in meiner M45-Altersklasse. Und reichlich Endorphine, die auch das anschließende Spitzenerlebnis Gemeinschaftsdusche á la Lemminge mit einem Lächeln und entspannten Gesprächen bewältigen ließ.
Heute morgen dann wie empfohlen zehn Minuten lockerer Dauerlauf. Verspätetes Auslaufen also. Und dann noch intensives Dehnen. Gelenke und Beine bekommen jetzt eine Woche Laufpause.
Und da ich heute frei habe, ist genug Zeit alle Erlebnisse einzusortieren und noch etwas „Seriöses“ für das Laufportal zu schreiben.
P.S.: Vor dem Rückflug habe ich gestern Abend auf dem Flugplatz Schönefeld noch meinen Ex-Kollegen Manuel Kölker und seine Freundin getroffen. Viele Grüße! Er ist knapp über 3:30 Stunden geblieben. Herzlichen Glückwunsch!!!!